iOS 13: Apple rudert zurück – zum Glück!
Die Entwicklung der neuen iOS-Version scheint in diesem Jahr problematischer als sonst abzulaufen. GIGA-Experte Sebastian erklärt, warum er nun froh ist, dass Apple zurückrudert und Funktionen streicht.
Mit einer Mischung aus Sorge und freudiger Spannung habe ich die Entwicklung von iOS 13 mitverfolgt – ohne aber mir die öffentliche Beta-Version auf mein persönliches iPhone zu laden. Denn was ich den GIGA-Lesern empfehle, gilt natürlich auch für mich selbst: Auf einem Erstgerät haben die Apple-Betas nichts verloren. Die Installation kann einerseits zur Folge haben, dass man sein Smartphone nicht immer zuverlässig nutzen kann. Andererseits besteht die Gefahr, dass Daten verloren gehen.
Was man zu iPadOS außerdem wissen sollte, hier im Video:
Manch Beta von iOS 13 bewies, dass derartige Sorgen nicht unbegründet sind. Das System lief zeitweise selbst für eine Testversion überraschend instabil und brachte sogar die iCloud-Daten vieler Nutzer durcheinander. Selbst wer die Testversion nur auf einem Zweitgerät installierte, aber mit seiner normalen Apple ID angemeldet war, konnte ein Chaos in seinem Speicher bekommen. Wird es Apple noch gelingen, bis zum Release von iOS 13 Mitte September die vielen drastischen Fehler, die auf keinen Fall in einer finalen Version auftauchen dürfen, auszumerzen? Das fragte ich mich, und indirekt lieferte Apple in den letzten Tagen selbst die Antwort: Nein.
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iOS 13: Apple hat Funktionen gestrichen
Nein, zumindest nicht ohne Schritt zurück. Sonst hätte das Unternehmen nicht die Reißleine gezogen. Was für iOS 13 konkret bedeutet: Apple hat einige Funktionen kurzfristig aus dem Betriebssystem herausgenommen.
Zum Beispiel: Apple hat iCloud-Neuerungen von iOS 13 und macOS Catalina gestrichen, weil die Synchronisierung der Daten immense Fehler verursachte. Einen iCloud-Ordner wird man deshalb vorerst nicht mit anderen Personen teilen können – eine der Neuerungen von iOS 13. Ein Entwickler verriet, dass Apple wieder auf die bisherige Synchronisationsmethode umstieg.
Außerdem hat Apple nach aktuellem Wissensstand die Automatisierungsfunktionen in der Kurzbefehle-App, die Schriftverwaltung und das Audio-Sharing gestrichen – das findet man teilweise in der Beta von iOS 13.1, wie auch:
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Apple manche auf der WWDC angekündigte Funktion für ein neues iOS erst mit der x.1-Version veröffentlicht. Ungewöhnlich ist diesmal aber, dass Apple in letzter Minute Funktionen aus iOS 13 herausgenommen hat. Übrigens: Die neue iCloud-Synchronisierung ist noch nicht einmal in der Beta von iOS 13.1 enthalten – da ist wohl der Wurm drin.
Gute Entscheidung, Apple!
Bin ich jetzt verärgert? Nein, im Gegenteil. Es ist zwar schade, dass wir auf manche Funktionen länger warten müssen. Aber es schadet keinem. Apple soll viel lieber ein fehlerfreies Betriebssystem veröffentlichen, als Mitte September ein Desaster verursachen.
Notfalls ist da auch Zurückrudern erlaubt. Und was sagst du dazu?