Die Vorstellung von iPadOS 13.4 brachte in vielen Bereichen hilfreiche Neuerungen, die die Nutzung von Apples Tablet im Alltag deutlich vereinfachen. In einem Interview plaudert Apples Craig Federighi nun aus dem Nähkästchen.
iPadOS 13.4: Die Geschichte hinter der Mausunterstützung
Apples Software-Chef Craig Federighi wurde in den vergangenen Tagen gleich mehrfach von den einschlägigen Medienvertretern interviewt. Neben TechCrunchs Matthew Panzarino hatte auch Federico Viticci in seinem Podcast AppStories die Gelegenheit zum Gespräch über iPadOS und die neuen Eingabemethoden.
Die Unterschiede zwischen dem Einsatz eines Trackpads oder einer Maus zwischen dem Mac und einem iPad, auf dem mindestens iPadOS 13.4 läuft, sind deutlich. Statt eines kleinen Zeigers, bewegt man auf dem Tablet einen kleinen Kreis über das Display. Dieser repräsentiert dabei die virtuelle Fingerspitze, also das, was das System sehen würde, wenn man statt des „Mauszeigers“ den Finger auf den Touchscreen legt.
Wie Panzarino in seinem Bericht genauer beschreibt, ging Apple danach noch einige Schritte weiter. Nähert sich der Kreis einem Objekt auf dem Bildschirm, ändert sich die Geschwindigkeit, mit der der Zeiger auf das Objekt zufliegt. Das System berechnet hierbei vorausschauend, wie schnell die Bewegung sein muss, um beispielsweise eine Schaltfläche genau zu treffen.
Federighi beschreibt dabei, dass unter anderem die Erfahrungen des Apple-TV-Teams bei der Entwicklung von iPadOS 13.4 hilfreich waren. Bewegt man sich innerhalb einer Schaltfläche, erinnert die Funktionsweise und das Design definitiv an tvOS. Hinzukommt, dass der Cursor in iPadOS in diesem Fall standardmäßig verschwindet. Dies ermöglicht es, dass man einfach zwischen verschiedenen Elementen hin und her springen kann.
Ziel dieser neuartigen Eingabemöglichkeiten war es, den Nutzern je nach Situation unterschiedliche Präzision bei der Navigation zu geben. Das Aufrufen einer App vom Home-Screen, also die Interaktion mit einem quasi gigantischen App-Symbol, erfordert beispielsweise eine geringere Präzision, als es beim Editieren von Texten der Fall ist.
Bewegt man den Zeiger über ein Textfeld ändert sich dieser in das bekannte Symbol, den sogenannten „I-Beam“. Dies lässt den Anwender wissen, dass hier eine Texteingabe möglich ist. Dies ist bereits bekannt von macOS und Co. Doch der Zeiger verändert sich bei iPadOS auch in seiner Größe, um den Nutzer zu zeigen, wie groß der Text sein wird, wenn man mit dem Tippen beginnt.
Neben der verbesserten Unterstützung von externen Mäusen und Trackpads bietet iPadOS 13 noch einige weitere hilfreiche Neuheiten:
iPadOS 13.4: Kein Zwang zur Benutzung eines Trackpads
Ziel war es laut Federighi, dass das Design des neuen Mauszeigers keinen Einfluss auf die altbekannte Oberfläche haben sollte. Damit müssen Anwender, die niemals ein Trackpad benutzen werden, keine neuen Dinge lernen. Gleichzeitig wollte man anderen Nutzern einen flüssigen Übergang bei der Nutzung zwischen Touchscreen und Trackpad ermöglichen.
Die neue Bedienung steht auf iPads zur Verfügung, auf denen iPadOS 13.4 oder neuer installiert ist. Für das iPad Pro, seit dem Modell mit USB-C, hat Apple mit dem Magic Keyboard eine hauseigene Tastatur im Angebot, welche ein integriertes Trackpad bietet. Für andere Apple-Tablets stehen etwa das Logitech Combo und Brydges Pro+ zur Verfügung. Letzteres soll aber laut einigen Reviews zum aktuellen Zeitpunkt nur ein unzufriedenes Ergebnis mit dem Trackpad bieten. Der Hersteller hat aber bereits ein Firmware-Update im Angebot, das einige der Probleme beheben soll.
Die vollständigen Interviews mit Craig Federighi findet ihr bei TechCrunch beziehungsweise AppStories.
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