Das lange Wochenende ist da. Eitel Sonnenschein käme da wie bestellt. Doch der Blick aufs Handy kann täuschen, denn Wetterprognosen auf unseren Smartphones ist längst nicht immer zu trauen. Vielmehr treffen sie erstaunlich selten sie ins Schwarze. Wir erklären die überraschenden Gründe für die Ungenauigkeiten.
Wetter-Apps auf dem Handy: Keine Spur von eitel Sonnenschein – selbst wenn’s stimmt
Zwischen Unwettern und Stürmen einerseits, tage- und wochenlanger Trockenheit und Hitze andererseits, könnt ihr schon mal widersprüchliche Angaben von eurer Wetter-App bekommen. Ob bei Android oder iPhone, das Bild ist überall das gleiche: Regen und noch mehr Regen, obwohl vielerorts tagelang kein Tropfen fällt. Oder habt ihr vielleicht in den letzten Tagen trotz Unwetterwarnung und literweise erwartetem Starkregen nur mal ein, zwei Tropfen abbekommen?
Andernorts sieht es genau anders aus: Sonne und nur hier und da ein Wölkchen auf dem Smartphone, während ein Blick aus dem Fenster euch verrät: Ohne Schirm und Regenjacke geht heute gar nichts.
Wer regelmäßig auf dem Smartphone das Wetter checkt – vor dem Abendspaziergang samt Hund etwa oder im Rahmen der Planung fürs verlängerte Wochenende –, wird schon einmal darüber gestolpert sein: Es herrscht Wetterchaos. So gibt es für iPhone-Nutzer etwa hin und wieder trübe Aussichten:

Gründe für das merkwürdige Wetter-App-Phänomen gibt es mehrere: Zum einen ist das Wetter im Sommer und Herbst meist weniger beständig als im Winter. Schauer seien im Sommer häufiger und die sind „zwar recht großflächig, aber treffen nicht jeden Ort in gleichem Maße“, erklärt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt vom Wetterdienst Wetterkontor (Quelle: Redaktionsnetzwerk Deutschland). So kann etwa für eine Stadt Regen vorhergesagt sein, es trifft aber im Laufe des Tages nur einige Stadtteile, während es anderswo trocken bleibt.
Auch unter Android kann es da schon mal trostlos aussehen:

Unbeständiges Wetter an sich ist ja nichts Neues. Das Neue an diesem Problem liegt bei Online-Wetterdiensten und Wetter-Apps. Diese würden sich oft auf das kostenfreie amerikanische Vorhersagemodell Global Forecast System (GFS) beziehen. Die Begebenheiten in Europa und Deutschland kann das jedoch nicht so gut abbilden wie die europäischen und deutschen Wettermodelle. So meint Schmidt: „Vorhersagen auf dem Handy sind mit Vorsicht zu genießen.“
Einige Alternativen zur vorinstallierten Wetter-App zeigen wir euch im Video:
Wetter-Experte rät: Apple- und Android-Apps sind keine Hilfe
Der Experte rät: Nicht die vorinstallierten Wetter-Apps nutzen, die in Android oder iOS integriert sind. Stattdessen sollte man auf Anwendungen setzen, die lokal genauere Modelle für Wettervorhersagen nutzen. Große Auswahl findet ihr beim App Store von Apple und im Google Play Store. So könnt ihr euch wieder etwas mehr auf die Angaben eures Handys verlassen, bevor ihr euch auf den Weg macht.
Natürlich können die Wetteraussichten auch tatsächlich mal wirklich trübe sein und der überraschende Anblick von tagelangem Regen euch nicht trügen – so wie in den letzten Tagen vielerorts. In diesen Fällen heißt es dann durchhalten, es kommt auch wieder schöneres Wetter. Und für echte Notfälle solltet ihr auch gerüstet sein, etwa mit der NINA-App.