Unter Spiellast rauchen nicht nur Finger und Kopf des Spielers, sondern unter Umständen auch die Grafikkarte. Aber welche Temperatur darf die GPU maximal erreichen und ab welchen Temperaturen schadet man seinem Grafikprozessor? Diesen Fragen wollen wir hier nachgehen.
GPU-Temperatur anzeigen lassen
Um unter Windows die aktuelle Durchschnittstemperatur eurer Grafikkarte auszulesen, benötigt ihr keine zusätzlichen Tools. Wie warm eure GPU gerade ist, seht ihr im Task-Manager sowie in eurer Grafikkarten-Software unter dem Menü „Leistung“.
Falls ihr eine detailliertere Übersicht aller einzelnen Messpunkte und Sensoren sowie die maximale Temperatur in einem bestimmten Zeitraum ansehen möchtet, könnt ihr das kostenlose Tool HWMonitor von CPUID nutzen.
Maximale Grafikkarten-Temperatur?
- Schmerzgrenze: 90 bis 110 °C (je nach Grafikkarte)
- Ideal unter Last: 60 bis 85 °C
- Im Leerlauf/Idle: Unter 55 °C
In welchem Temperatur-Bereich eine Grafikkarte problemlos arbeiten kann, lässt sich nicht pauschal sagen, da sich die maximalen Temperaturen von Grafikkarte zu Grafikkarte unterscheiden. So gibt es zwischen den GPUs der drei großen Hersteller Nvidia, AMD und Intel, aber auch bei den unterschiedlichen Modellen und Generationen, größere Differenzen.
Wer sich zum ersten Mal die Temperaturen seiner Grafikkarte nach einer längeren Gaming-Session anschaut, wird wahrscheinlich erschrocken sein: „Da kann man ja locker ein Spiegelei drauf braten.“ So sind bei einem aufwendigen Spiel teilweise Werte bis 90 °C und darüber keine Seltenheit. Hier beginnt für viele Grafikkarten aber auch langsam die Schmerzgrenze. So gibt Nvidia beispielsweise bei ihren GeForce-Modellen häufig Maximalwerte zwischen 91 °C und 98 °C an. AMD hält es ähnlich, wobei es hier auch einige der High-End-Karten gibt, die an bestimmten Hotspots erst bei 110 °C anfangen, die Leistung zu drosseln. Intel erklärt im Community-Support, dass der Höchstwert der Arc-GPUs bei 90 °C liegt und nicht für längere Zeit überschritten werden sollte.

Das heißt also nicht, dass euer Rechner sofort in Flammen aufgeht, wenn die Grafikkarte mal über 100 °C erreicht. Jedoch sollte dies auch nicht ständig oder über einen längeren Zeitraum passieren, da dadurch die Lebensdauer der Grafikkarte verkürzt werden kann. Unter Idealbedingungen sollte die Grafikkarte sich beim Spielen deshalb die meiste Zeit im Bereich zwischen 60 °C und 85 °C befinden.
GPU-Temperatur senken
- Reinigung von Lüftern und Kühlkörpern
- Luftstrom überprüfen (sind alle Lüfter richtig installiert?)
- Kabelmanagement optimieren
- Zusätzliche oder bessere Gehäuselüfter installieren | Amazon
Die individuelle Schmerzgrenze einer Grafikkarte sollte eigentlich nicht überschritten werden, da es sonst zu dauerhaften Schäden kommen kann. Für gewöhnlich sollten die Grafikkarten diese Temperaturen aber auch gar nicht erreichen. Heutzutage sind automatische Schutzmaßnahmen vorhanden, sodass die Grafikkarte unter Last zuerst den Lüfter hochfährt. Falls auch der die Temperatur nicht mehr in den grünen Bereich herunterregulieren kann, taktet sich die Karte automatisch herunter, um weniger Hitze zu produzieren. Durch das Heruntertakten kann es im Spiel natürlich zu Einbußen bei den FPS kommen.

Wenn ihr also festgestellt habt, dass eure Grafikkarte unverhältnismäßig heiß wird oder nach einer gewissen Spieldauer die Spiele weniger flüssig laufen, solltet ihr versuchen, der Grafikkarte bei der Temperaturregulierung unter die Arme zu greifen. Einerseits kann hier oft schon eine Reinigung des Rechners und die Befreiung von lästigem Staub wahre Wunder vollbringen. Wenn auch das nicht hilft, könnt ihr versuchen, den Luftstrom im Inneren eures Rechners durch weitere oder bessere Gehäuselüfter (bei Amazon anschauen) oder einem besseren Kabelmanagement zu verbessern.
So solltet ihr die Temperaturen eurer Grafikkarte etwas absenken und somit ihr Leben verlängern können. Solange jedoch kein Defekt an der Grafikkarte vorhanden ist – was man natürlich nie völlig ausschließen kann – sollte die GPU keine wirklich kritischen Temperaturen erreichen. Bevor das passiert, sollte sie sich oder den gesamten Rechner abschalten. Es ist heutzutage nicht mehr so einfach, eine GPU zu zerstören, wenn man sich nicht mutwillig ans Werk macht und den Kühler beschädigt oder die Spannung erhöht.