In einem neuen Blogpost stellt Intel Benchmark-Ergebnisse vor, in denen AMDs EPYC-Prozessoren im direkten Vergleich mit den hauseigenen Xeon-Prozessoren klar den Kürzeren ziehen. Doch wie sich zeigt, scheint Intel hierbei einige wichtige Infos bewusst außen vor gelassen zu haben. 

Unfairer Vergleich: Die Probleme von Intels Testergebnissen

Im Rahmen eines Blogeintrages hat Intel neue Testergebnisse veröffentlicht, in denen die aktuellen Hochleistungsprozessoren der beiden Chiphersteller AMD und Intel miteinander verglichen wurden. Konkret ließ man zwei Xeon Platinum 9282 gegen zwei Epyc 7742 antreten – beides Prozessoren, die man üblicherweise in Hochleistungsrechnern findet.

Intels Fazit: Die hauseigenen CPUs sind denen der Konkurrenz stark überlegen:

Intels Testergebnisse in der Übersicht. Im Schnitt arbeiten die Xeon-Prozessoren 31 Prozent schneller als die Konkurrenz von AMD (Bildquelle: Intel)

Das ist keine Überraschung. Schließlich suchen sich beide Hersteller bei ihren Vergleichen stets Szenarien heraus, in denen die eigenen Produkte möglichst gut wegkommen. Doch bei Intels Gegenüberstellung gibt es einige Ansatzpunkte, die man durchaus kritisieren sollte:

  • Unterschiedliche Verfügbarkeit: AMDs Prozessoren sind frei im Handel verfügbar, Intels Server-Prozessoren hingegen nur als Komplettsystem erhältlich, da die Chips auf dem Board verlötet werden.
  • Deutlich höherer Stromverbrauch: Obwohl AMDs Prozessoren mehr Kerne bieten, liegt der Verbrauch der CPU nur bei 225 Watt. Zum Vergleich: Intels Xeon-Prozessor genehmigt sich satte 400 Watt.
  • Anderes Speicherinterface: AMDs EPYC-Prozessor kann lediglich auf acht Speicherkanäle mit einer Bandbreite von 204,8 GB/s zurückgreifen, Intels CPU hingegen bietet ein Speicherinterface mit 12 Kanälen, deren Übertragungsrate bei 407 GB/s liegt.
  • Preis: Einen offiziellen Preis für den Xeon 9282 gibt Intel zwar nicht an, laut den Experten von Anandtech dürften die Plattformen aber zwischen 25.000-50.000 US-Dollar kosten. Zum Vergleich: AMDs EPYC 7742 bekommt man für rund 7.800 Euro.

So versucht Intel die Wogen zu glätten

Ursprünglich musste sich das Unternehmen noch andere Vorwürfe gefallen lassen. In den ersten Tests wurde eine veraltete Benchmark-Version zum Testen genutzt, inzwischen wurden die Tests mit der neuen Version wiederholt und die Testergebnisse entsprechend aktualisiert. Einen großen Effekt auf das Endergebnis konnte man jedoch nicht feststellen.

Des Weiteren wurde in der ersten Version des Blogeintrages angegeben, dass man SMT bei AMDs Prozessoren während der Tests deaktiviert hätte. Laut Intels neuem Eintrag handelte es sich hierbei aber lediglich um einen Schreibfehler.

Seit der Veröffentlichung der Ryzen-Prozessoren Intel einiges an Beliebtheit im CPU-Bereich eingebüßt, wie unsere Top 10 beweist: 

Was sagt ihr zu Intels Testergebnissen? Denkt ihr, dass der Vergleich hinkt? Oder findet ihr die Gegenüberstellung der Prozessoren der beiden Chiphersteller fair? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.