Zeitgleich mit OS X 10.9 Mavericks veröffentlichte Apple die OS X Server App in Version 3.0. Im Gegensatz zum Basis-Betriebssystem ist die Erweiterung zwar nicht gratis, wandelt den Mac aber in einen ausgewachsenen und kostengünstigen Server. Unser Überblick.

 
OS X Server
Facts 

Zugegeben, in der großen Welt der Server-Betriebssysteme war Mac OS X bisher nie eine zentrale Rolle zugeteilt worden – Linux, Windows und weitere UNIX-Derivate bestimmen nach wie vor den Ton. So sind es in erster Linie kleinere bis mittelständige Unternehmen und sogar Privatpersonen, die die Vorzüge eines Mac-Servers zu schätzen wissen. Der Grund? Einfache Konfiguration, perfekte Abstimmung auf die Apple-Welt (iOS und OS X) und nicht zuletzt ein unschlagbar günstiger Preis.

OS X Server 3.2.2

OS X Server 3.2.2

Apple

In früheren Tagen kostete die Server-Variante von Mac OS X einige hundert Euro. „Günstiger“ kam man mit dem Kauf eines Mac-Servers (Mac Pro oder Mac mini), da war die Lizenz gleich mit dabei. Seit OS X 10.7 Lion verzichtet Apple auf diese Einnahmen in derartigen Höhen. OS X Server kann als kostengünstiges Update zum Basis-Betriebssystem im Mac App Store dazu erworben werden. Aktueller Preis: 17,99 Euro (App Store Link). Für einen leistungsfähigen Server ein Schnäppchen.

Zentrale Aufgabe eines Servers: Dateifreigabe.

OS X 10.9 Mavericks Server: Freigaben zwischen Mac, iPad und PC

Natürlich beherrscht OS X Server die Standardaufgabe der Datenfreigabe zwischen allen Gerätegattungen (Mac, PC, iPad). Nützlich: Die direkte Überwachung der Freigabeverbindungen (wer greift auf was und wie lange auf dem Server zu) und die integrierte Spotlight-Suche. An Dateidiensten wird unterstützt: AFP-, SMB- und WebDAV.

Die Schalzentrale heißt bei OS X Server Profilmanager.

Die Schaltzentrale von OS X Server: Der Profilmanager

Der Profilmanager von OS X Server verwaltet vorderhand alle Accounts der Benutzer für diverse Dienste: E-Mail, Kalender, Kontakte und Nachrichten. Des Weiteren findet sich hier die Konfiguration der Systemeinstellungen und Nutzungseinschränkungen. Gleichfalls werden PIN- und Kennwort-Richtlinien festgelegt. Weitere Features in der Übersicht:

  • Mobile Verwaltung für OS X und iOS-Geräte.
  • Verteilung von Apps und Büchern, die unternehmensweit lizenziert sind und über das VPP-Programm (Apple Programm für Volumenlizenzen) gekauft wurden.
  • Eine webbasierte Verwaltungskonsole.
  • Benutzerportal für Anwender zum Löschen von Codes sowie zum Sperren und Löschen per Fernzugriff.
iCloud nicht mehr notwendig: Synchronisation über OS X Server.

OS X 10.9 Mavericks Server: Weitere Funktionen

Darüberhinaus bietet OS X Server noch eine Vielzahl weiterer Dienste. Besonders interessant: Nutzer von OS X Server können eigene Server für die Kalender- und Kontaktesynchronisation aufsetzen. So umgeht man Apples iCloud – die Daten verbleiben sicher im eigenen Einflussbereich. Folgend eine Übersicht:

  • Caching-Server
  • Xcode-Server
  • OS X Server als Speicherort für Time Machine Backups
  • Kalenderserver (CalDAV-Server für den Zugriff über Mac, iPad, iPhone und PC)
  • Kontakteserver (Synchronisieren von Kontakten mit Mac, iPad und iPhone, CardDAV-Server)
  • Wiki-Server
  • Mailserver
  • VPN (Virtual Private Network)
  • Xsan (Speicherkonsolidierung)
  • NetInstall (Installation von Software zentral über das Netzwerk)

Systemvoraussetzungen und kompatible Rechner für OS X Server 3.0

OS X Server 3.0 ist kein eigenständiges System, vielmehr eine Erweiterung (Upgrade) für ein schon vorinstalliertes OS X 10.9 Mavericks. Demnach läuft der Server grundsätzlich auf allen für Mavericks freigegebenen Rechnern. Im Detail:

  • iMac (Mitte 2007 oder neuer)
  • MacBook (Ende 2008 Aluminium oder Anfang 2009 oder neuer)
  • MacBook Pro (Mitte/Ende 2007 oder neuer)
  • MacBook Air (Ende 2008 oder neuer)
  • Mac mini (Anfang 2009 oder neuer)
  • Mac Pro (Anfang 2008 oder neuer)
  • Xserve (Anfang 2009)