Schneller als ein echter Gaming-PC: So will Google Stadia das Unmögliche schaffen

Google scheint von seiner neuen Streaming-Plattform Stadia sehr überzeugt zu sein. Laut dem Riesenkonzern soll Stadia es schon sehr bald mit jedem Gaming-PC der Welt aufnehmen. Doch wie Google dieses Ziel erreichen will, sorgt für leichtes Stirnrunzeln.
Google Stadia: Ist der Gaming-PC bald überflüssig?
Bereits im März kündigte Google erstmals seine neue Spiele-Plattform Stadia an, nun steht der Service kurz vor dem Start. Seit der Vorstellung gab es von vielen Leuten Bedenken zur Leistungsfähigkeit des Dienstes – vor allem in Bezug auf den zwangsweise entstehenden Input-Lag.
Was macht Google Stadia so besonders? Dieser kurze Trailer gibt die Antwort:
Doch dafür hat Google Stadia laut Majd Bakar, einer der führenden Streaming-Ingenieure des Teams, schon eine Lösung parat, wie er im Interview mit dem Edge Magazine verrät. Diese soll nicht nur den Input-Lag reduzieren, sondern auch dafür sorgen, dass Google Stadia Gaming-PCs in Sachen Leistungsfähigkeit und Responsivität übertreffen wird:
Letztendlich denken wir, dass wir in ein oder zwei Jahren Spiele haben werden, die schneller laufen und sich in der Cloud reaktionsschneller anfühlen als lokal, unabhängig davon, wie leistungsfähig die lokale Maschine ist.“
„Negative Latenz“: Das ist Googles Plan für Stadia
Doch wie genau will Google dieses Kunststück vollbringen? Bakar geht während des Interviews näher darauf ein und verrät, dass sein Team dafür vor allem auf „negative latency“ setzen wird. Im Großen und Ganzen handelt es sich hierbei um eine Technologie, die versucht, die Verzögerung zwischen Spielereingabe und der Reaktion des Spiels auf dem heimischen Bildschirm zu reduzieren.
Das kann einerseits durch eine Erhöhung der Bildrate erfolgen, aber Google scheint auch eure Gedanken lesen zu wollen, um möglichst reaktionsschnell agieren zu können. Stadia soll versuchen, eure Controller-Eingaben vorherzusagen, um die entsprechende Aktion im Voraus berechnen zu können. Wenn das System Recht hat, können auf diese Weise wahrscheinlich ein paar Millisekunden eingespart werden.
Das heißt jedoch nicht, dass die Plattform jetzt anfangen wird, eure Spiele ganz automatisch für euch zu spielen. Denn ob sich der Spieler für den vorberechneten Weg entscheidet, oder doch eine andere Aktion ausführt, liegt immer noch in seiner Hand.
Google Stadia dürfte innerhalb der Gaming-Branche für frischen Wind sorgen:
Ob Google Stadia allein damit in ein bis zwei Jahren den heimischen Gaming-PC übertrumpfen kann, darf jedoch stark bezweifelt werden. Ich persönlich glaube nicht daran, lasse mich aber gerne von Google eines anderen belehren.
Denkt ihr, dass Google seinen Worten auch Taten folgen lassen kann? Oder handelt es sich bei der Aussage nur um leeres Marketing-Sprech? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.