Michael Habeck bekommt von o2 über 1.000 Euro, wenn ihm der Provider eine E-Mail schickt. Bereits knapp 5.000 Euro hat er damit verdient. Wie das geht und was hinter dem Geldsegen steckt, klären wir im Artikel.

o2-Werbemails: Klage gegen Provider

Michael Habeck ist Anwalt, Kunde bei o2 und ziemlich genervt von ständigen Werbemails, die ihm der Provider unaufgefordert schickt. Bereits 2014 forderte er das Unternehmen auf, seine Daten nicht weiter für Werbezwecke zu nutzen. o2 schien das wenig zu interessieren, denn es landeten immer wieder neue Werbemails in seinem Postfach.

Habeck ging daraufhin einen Schritt weiter und mahnte den Anbieter ab. Wie die Bild-Zeitung berichtet, habe o2 schließlich reagiert und eine Unterlassungsvereinbarung unterzeichnet. Der Provider sicherte darin zu, keine weiteren Mails mehr zu verschicken und 750 Euro Strafe an den Kunden zu zahlen, falls ihn doch eine Werbenachricht erreicht. Man sollte meinen, dass der Streit damit doch beendet sein sollte – weit gefehlt.

Es dauerte nicht lange, bis Habeck erneut Werbemails erhielt. Diesmal durfte er sich allerdings etwas mehr als sonst darüber freuen, denn pro Mail streicht der Anwalt 750 Euro ein. Trotzdem nerven die Nachrichten noch immer, also erneuert Habeck seine Unterlassungserklärung und fordert nun 1.350 Euro, sollte sich o2 wieder nicht an die Vereinbarung halten.

Wie ein Mobilfunknetz funktioniert, kann o2 dagegen ganz gut erklären, wie ihr im Video sehen könnt.

wie-funktioniert-ein-mobilfunknetz-o2-erklaert-18311.mp4

o2 schickt E-Mails – Kunde kassiert ab

Es kam, wie es kommen musste: o2 schickte wieder E-Mails. Im Jahr 2016 habe der Anwalt drei weitere Werbeanzeigen empfangen, woraufhin er seine angedrohte Strafzahlung forderte. Dieses Mal habe sich o2 allerdings geweigert sie zu zahlen.

Habeck reichte deshalb Klage am zuständigen Landgericht München ein, das ihm recht gab. o2 zog anschließend vor das Oberlandesgericht München, doch auch dort gab es eine Niederlage für den Provider. Für drei Werbemails bekommt der Jurist nun 4.050 Euro, zusammen mit den 750 Euro für die erste unerlaubte Nachricht sind das fast 5.000 Euro. Ob der pfiffige Anwalt jetzt jeden Tag sein Postfach überprüft ist nicht klar. Ein lukratives Geschäft hat er mit o2 auf jeden Fall gemacht.

Quelle: Bild, Focus