InDesign
Im Rahmen einer Aktualisierung der Creative Suite wurde jüngst auch Adobe InDesign CS6 veröffentlicht. Die Entwickler haben den Fokus ganz auf digitales Layout gesetzt und haben die Lösung mit neuen Funktionen zur Erstellung von Inhalten für iOS-Geräte und andere Tablets erweitert.
InDesign ist Adobes Lösung für professionelles Layout. Seit der letzten beiden Upgrades zeigt das Programm immer mehr Funktionen zum Erstellen von digitalen Inhalten. Auch die Neuerungen in der Version InDesign CS6 widmen sich hauptsächlich diesem Anwendungsbereich. So lassen sich nun mehrere Versionen eines Layouts in in einer Datei anlegen. Inhalte können über verschiedene Dokumente verknüpft werden. Zudem gibt es noch zwei neue Werkzeuge zur Aufnahme und Platzierung von verschiedenen Elementen.
Auch wenn diese Neuerungen für so manch alten „Print-Fuchs“ sehr fremd klingen mögen, so ist der herkömmliche Arbeitsablauf auch in der neuen Version gewährleistet: Man legt die Seiten an und bestimmt Formate für Text und Bild. Schließlich landen dann alle Inhalte in Rahmen, die verknüpft und frei im Layout verschoben werden können.
Zeit gewinnen mit InDesign
Hat man sich erst einmal mit den neuen Funktionen vertraut gemacht, wird man schnell merken, wie viel Zeit man sich jetzt sparen kann. Etwa mit den verknüpften Inhalten: Alle möglichen Rahmen - ob mit einem Bild, einer Grafik oder mit Text gefüllt - lassen sich nun als verknüpfte Kopie an anderer Stelle einsetzen. Mithilfe der Funktion „verknüpfte Texte“ können mehrere Versionen eines Textabschnitts im gesamten Dokument miteinander verbunden werden. Wird ein stets wiederkehrender Textbaustein manipuliert, ändern sich so automatisch auch alle verknüpften Elemente - wenn gewünscht. Auch die Werkzeuge des Folio-Producer sind auf mobile Endgeräte zugeschnitten – sie erlauben eine Vorschau für verschiedene Modelle innerhalb von InDesign selbst.
Auch die beiden Werkzeuge zur Inhaltsaufnahme und Inhaltsplatzierung helfen dabei Zeit zu sparen: Einzelne Elemente werden in einer neuen Leiste gesammelt und können von dort aus wieder auf eine neue Seite eingefügt werden. Für die Kopien der Textrahmen lassen sich eigene Formate definieren.
HTML5
EPUB-Anwendungen, die HTML5 unterstützen, wie etwa Apples iBooks, fordern nur so dazu auf, Multimedia-Inhalte einzubauen. Mit Adobe InDesign CS 6 ist dies auch ohne nähere Kenntnisse der relevanten Programmiersprachen möglich. Ton und Bild fließen wie von selbst in das fertige E-Book auf iPad, Samsung Galaxy Tab oder RIM PlayBook. Zudem ist die Formatierung der Inhalte vor dem Export deutlich einfacher geworden. Unterstützt wird nun auch das Format EPUB 3.0 mit Layout, das das neue Liquid Layout berücksichtigt.
Bei der Umwandlung in das EPUB-Format steht dem Publisher darüber hinaus das Artikelbedienfeld zur Seite. Ohne das eigentliche Layout des Dokuments verändern zu müssen, kann hier eine neue Reihenfolge der Grafiken und Texte für die Darstellung in iPad und Co. gewählt werden.
Liquid Layout
Zudem ermöglichen die neuen Funktionen des Liquid Layout verschiedene Layout-Versionen innerhalb einer Datei. Inhalte lassen sich so an die unterschiedlichen Display-Größen und Ausrichtungen der einzelnen Ausgabegeräte anpassen. Vorher festgelegte Regeln sorgen dabei für flexible Anpassungen, etwa entlang der Hilfslinien. Alternative Layouts, etwa für das iPad und das iPhone, erscheinen im Seiten-Bedienfeld nebeneinander. Flexible Spaltenbreiten sorgen für optisch stimmige Anpassungen der alternativen Layouts.
Barrierefreiheit
Optimieren konnte der Hersteller nach eigenen Angaben auch die Ausgabe von PDF-Dokumenten für Anwender mit Behinderungen. Über Tags werden Inhalte markiert, die einer alternativen Ausgabe, etwa als vorgelesener Text, zugänglich sind. Diese Markierungen können jetzt besonders bei verschachtelten Tabellen oder Fussnoten einfacher gesetzt werden und erleichtern so die Erstellung barrierefreier PDF-Dokumente.
Adobe InDesign CS 6 erfordert auf dem Mac mindestens einen Core Duo Prozessor, Mac OS X 10.5.8 sowie 1 Gigabyte Arbeitsspeicher.
Fazit
Mit diesem Update schafft die Adobe Creative Suite den Sprung ins digitale Publishing-Zeitalter. Während InDesign CS 5 sich bislang mehr oder weniger auf ein bloßes Tolerieren des EPUB-Standards beschränkte, deuten die Funktionen jetzt auf eine wahre Unterstützung des Formats hin. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers ist jedoch nach wie vor recht happig: 950,81 Euro verlangt Adobe für die Vollversion, ab 148,75 Euro kostet eine Aktualisierung der Vorversion. Dank eines neuen Abo-Modells ist auch die monatliche Nutzung möglich – Kostenpunkt bei Vorausbuchung für ein ganzes Jahr: 47,19 Euro pro Monat.
Überblick InDesign CS 6
Entwickler: Adobe
Preis: Je nach Variante zwischen 950,81 Euro (Vollversion) und 148,75 (Upgrade), monatlich zahlbares Abonnement möglich.
Alternativen: QuarkXPress
Vorteile | Nachteile |
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