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Intel ist verzweifelt: Droht ein Schicksal à la Nokia?

© Pixabay (Nokia-Handy) und Intel (Logo)
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An den Äußerungen sollt ihr sie erkennen, die Verzweiflung die aus dem Munde der Firmenchefs spricht, die den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben. Nun gesellt sich auch Intel zum auserlesenen Club der Hoffnungslosen. Warum dies so ist? Gibt’s in der aktuellen Ausgabe der Wochenend-Kolumne nachzulesen.

 
Intel
Facts 

Bisher war noch nicht ganz klar, wie Intel zu Apples öffentlicher Ohrfeige stand. Der iPhone-Hersteller gab bekanntlich im letzten Jahr den Abschied vom Chip-Lieferanten aus Santa Clara bekannt und servierte schon mit dem ersten Apple-Chip für die eigenen Macs den Branchenprimus förmlich ab. Apples M1 ist dermaßen schnell und effizient, man möchte sich nicht ausmalen wie erst die Folgegenerationen noch einschlagen werden. Doch juckt dies Intel, die standfeste „Eiche“ im Prozessorgeschäft?

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Neuer Intel-Chef markig: Apple ist nur eine Lifestyle-Firma

Oh ja, und wie, wenn man mich fragt. Dieser Tage äußerte sich nämlich der zukünftige Intel-Chef ziemlich abfällig über Apple. Pat Gelsinger, der ab dem 15. Februar von Robert Swan den Chefsessel bei Intel übernimmt, wird wie folgt zitiert: Man müsse für das PC-Ökosystem bessere Produkte liefern als jedes mögliche Ding, das eine Lifestyle-Firma aus Cupertino liefern könne. Gelsinger wirft Apple also quasi vor, nur „Spielzeug“ herzustellen. Spätestens jetzt weiß ich: Die K**ke ist am dampfen!

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Immer wenn ein Marktführer statt ordentlicher Produkte lieber markige Sprüche liefert, ist Obacht geboten. Zuletzt erging es so Nokia. Einst die Nummer 1 bei Handys und den ersten Smartphones, heute nur noch im B2B-Bereich tätig. Wir erinnern uns: Das iPhone und später auch die Android-Konkurrenz wurden sträflich unterschätzt, despektierliche Bekundungen gehörten zur Tagesordnung. Nicht nur von Nokia, auch von Microsoft und Co. Niemals würde doch so eine Computer- und Lifestyle-Firma aus Cupertino die führende Handy-Marke erfolgreich angreifen können, oder?

So schaut Intels aktueller Albtraum aus:

Der Apple M1 – Technik des Intel-Killers erklärt
Der Apple M1 – Technik des Intel-Killers erklärt

Den Rest der Geschichte kennen wir. Zuerst musste Nokia Symbian als Betriebssystembasis aufgeben und tat sich mit Microsoft zusammen. Doch dies nützte nichts, am Ende verkaufte man das Business gleich komplett an Redmond, die scheiterten ebenso und stampften es ein. Heute gibt’s zwar wieder Nokia-Handys, doch die haben nur noch den (lizensierten) Namen mit dem einstigen Pionier gemeinsam.

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Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:

Intels drei Probleme: Apple, AMD und Qualcomm

Und jetzt könnte es Intel treffen, die geraten auch gleich von mehreren Seiten unter Druck. Drei größere Gegner sind auszumachen:

  • Apple: Einst einer der wichtigsten Kunden, heute Gegner, denn die Apple-Chips beweisen: Die ARM-Technologie ist soweit und wird die x86-Architektur wohl über kurz oder lang beerben. Für Intel ist da kein rechter Platz mehr.
  • AMD: Früher galten AMD-Prozessoren oftmals nur als billige Alternative, doch heute ist dies anderes. Die Chips können teilweise mehr als ihre Intel-Vorbilder, selbst gestandene GIGA-Redakteure wechseln da schon mal.
  • Qualcomm: Der wichtigste Smartphone-Chipproduzent würde es gerne Apple gleichtun und ebenso in Zukunft den Desktop bedienen. Wenn Microsoft dann „Windows 10 on ARM“ wieder breiter unterstützt und frei lizensiert, befindet sich Intel endgültig in der Krise. Der Verlust durch Apple wiegt schon schwer, doch den Rest der PC-Branche darf und will man nicht auch noch verlieren.
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Nokia gehörte zu den vielen Opfern des heutigen Duopols im Smartphone-Markt:

Lange Reden, kurzer Sinn: Noch geht’s Intel halbwegs gut, doch eine Wette auf die Zukunft ist alles anders als eine eindeutige Sache. Vielleicht sollte Pat Gelsinger als eine seiner ersten Amtshandlungen mit Espoo in Finnland telefonieren und mal nachfragen, wie das denn so damals war, als man vor lauter Überheblichkeit ein ganzes Geschäftsfeld in den Sand setzte.

Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Meinungen stellen ausschließlich die Ansichten des Autors dar und sind nicht notwendigerweise Standpunkt der gesamten GIGA-Redaktion.

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