Es sollte wohl nicht sein: Vor zehn Jahren hatte Sony ein Handy in petto, das den Mobilfunkmarkt womöglich revolutioniert hätte. Erschienen ist das innovative Slider-Smartphone aber nie. Bilder zeigen jetzt erstmals, was die Welt verpasst hat.
Um einen echten Kassenschlager zu schaffen, muss vor allem das Timing stimmen. Wer zu spät kommt, kann sich vom Kuchen nur noch die Krümel schnappen. Zu früh darf man aber auch nicht sein, denn sonst versauert man in einer Nische. Vielleicht waren es diese Gedanken, die Sony 2010 dazu bewogen haben, dem Vaio-Smartphone den Stecker zu ziehen.
Sonys Vaio-Smartphone: Ein Silder mit Tastatur
Mit seinem Slider-Mechanismus und der drunterliegenden Tastatur wäre das Handy in einer Welt, die damals vom iPhone 4, Samsung Galaxy S und HTC Desire bestimmt wurde, auf jeden Fall ein Sonderling gewesen. Trotzdem stellt sich die Frage, ob Sony – oder präziser: Sony Ericsson – nicht doch den Mut hätten beweisen und das Vaio-Smartphone auf den Markt bringen sollen. Sonderlinge haben ja auch Alleinstellungsmerkmale und ein kompaktes Android-Smartphone mit Hardware-Tastatur hätte mit Sicherheit seine Käufer gefunden, vor allem unter Geschäftsleuten. Schließlich waren virtuelle Tastaturen zu der Zeit noch lange nicht so ausgereift wie heute und.
Bereits vor den Bildern des eingestampften Vaio-Handys ist vor wenigen Wochen ein Prototyp eines PlayStation-Smartphone aufgetaucht, das ebenfalls nicht das Licht der Welt erblicken durfte. Sony schien zum Beginn des vergangenen Jahrzehnts offenbar sehr experimentierfreudig, zumindest im Labor.
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Glanzzeiten von Sony sind lange vorbei
Von solchen Experimenten ist Sony weit entfernt – genauso wie vom Erfolg. Waren die Japaner damals noch eine feste Größe auf dem Smartphone-Markt, konnten sie vor allem in den letzten Jahren kaum mehr mit Samsung, Apple oder aufstrebenden China-Herstellern wie Xiaomi konkurrieren. Ans Aufgeben denkt der Traditionshersteller aber trotzdem nicht und hat erst kürzlich angekündigt, die eigene Update-Politik zu verbessern und zukünftig drei große Android-Updates bei seinen Smartphones auszuliefern.