Kompakter geht es kaum: Samsung hat mit dem Galaxy Z Flip 3 ein kleines klappbares Kraftpaket veröffentlicht, das zusätzlich deutlich günstiger als sein Vorgänger ist. Wir durften uns das Galaxy Z Flip 3 einige Wochen im Test genauer ansehen.
- 1.Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Das Fazit
- 2.Samsung Galaxy Z Flip 3: Design und Haptik
- 3.Samsung Galaxy Z Flip 3: Das Display
- 4.Samsung Galaxy Z Flip 3: Das Cover-Display
- 5.Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Kameras
- 6.Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Software
- 7.Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Akkulaufzeit
- 8.Samsung Galaxy Z Flip 3: Mein persönliches Fazit
- 9.Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Wertung
Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Das Fazit
GIGA-Wertung: 8/10
Die Stärken des Galaxy Z Flip 3 liegen auf der Hand. Oder besser „in der Hand“, lässt es sich mit seinen kompakten Maßen nicht nur locker in der Handfläche, sondern auch leicht in der noch so kleinsten Hosentasche verstauen.
Das AMOLED-Faltdisplay ist mit der 120-Hz-Bildwiederholrate ein wahrer Hingucker. Die technisch bedingte Falte ist allerdings spürbar und trübt etwas den Genuss von Fotos und Videos.
Einen Beigeschmack hinterlässt die Kamera. Selfies wirken blass, bei anderen Aufnahmen ist der Kontrast deutlich zu hoch. Fotos wirken dadurch schnell künstlich. Durch ein fehlendes Tele-Objektiv bleibt nur ein Digitalzoom, der schnell an seine Grenzen stößt. Insgesamt sind die Aufnahmen eher durchschnittlich. Das wäre alles nicht so schlimm, befände sich das Galaxy Z Flip 3 mit einem UVP von 1.049 Euro nicht in Flaggschiff-Preisregionen, bei denen man deutlich bessere Kamera-Handys ergattern kann.
Die Akkulaufzeit hätte ebenfalls besser ausfallen dürfen. Um das tägliche Nachladen wird man mit dem Flip 3 nicht kommen.
Pro:
- Stylishes Gerät
- Kompakte Maße
- Display mit bis zu 120 Hz Bildwiederholrate
- Snapdragon 888: Top-Leistung und 5G-Unterstützung
- Wasserdicht nach IPX8
- Dual-SIM fähig (SIM + eSIM)
Contra:
- Akkulaufzeit
- Durchschnittliche Kamera
- Speicher nicht erweiterbar
Gut zu wissen:
- Kann nicht/nur schwer mit einer Hand aufgeklappt werden
Samsung Galaxy Z Flip 3: Design und Haptik
Das Design das Galaxy Z Flip 3 ist unter den aktuellen Smartphones einzigartig. Im Gegensatz zum großen Schwestermodell, dem Galaxy Z Fold 3, setzt das Flip 3 nur auf ein kleines „Cover-Display“ an der Vorderseite, auf dem Widgets für die Uhrzeit, das Wetter oder die aktuelle Musik Platz finden. Will man das Smartphone für mehr nutzen, klappt man es auf und bekommt das 6,7 Zoll messende AMOLED-Display zu Gesicht.
Auch in der Hand macht das Flip 3 eine gute Figur: Der Rahmen und die Vorderseite des Flip 3 fühlen sich absolut hochwertig an. Der im Power-Button eingelassene Fingerabdrucksensor ist gut erreichbar und sorgt für ein zügiges und zuverlässiges Entsperren des Smartphones.
Und auch sonst geht alles flott von der Bühne: Im Z Flip 3 wurde der Snapdragon 888 verbaut, der bereits in anderen Smartphones für eine Top-Leistung sorgt.
Außerdem für den Alltag wichtig: Mit dieser Generation sind die Foldables von Samsung erstmals wasserdicht nach IPX8.
Klappt man das Smartphone nur teilweise auf, ergeben sich sogar ganz neue Nutzungsmöglichkeiten. Gerade Videokonferenzen auf dem Smartphone können davon profitieren: Einfach das Flip auf den Tisch legen und das Display so zurechtneigen, dass die Frontkamera auf einen zeigt. Oder: YouTube-Videos in der oberen Bildschirmhälfte abspielen lassen, während das Smartphone auf dem Tisch liegt. Das ist ein echter Mehrwert, den in dieser Form kein anderes Smartphone bieten kann.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Das Display
Ausgeklappt kommt das 6,7 Zoll messende AMOLED-Display mit 22:9-Seitenverhältnis zum Vorschein. Das Panel sieht, und das ist man von den Flaggschiffen von Samsung ja gewohnt, großartig aus. Das Display ist auch bei Tageslicht ordentlich hell, bietet einen hohen Kontrast und ordentlich satte Farben.
Das 22:9-Format bedeutet vor allem, dass das Smartphone ausgeklappt vergleichsweise schmal ist und entsprechend gut mit einer Hand gegriffen und bedient werden kann. Wer häufig Medien konsumiert, wird aber dadurch vor eine ungewöhnliche Situation gestellt. Das Display ist im Querformat zu breit für die meisten aktuell produzierten Inhalte.
Will man sich Videos ansehen, darf man sich entweder für schwarze Balken oder einen stark zugeschnittenen Bildausschnitt entscheiden.


So gut das Display aber auch aussieht, das große Manko der Falttechnik wird bereits beim ersten Anblick sichtbar: Die Faltkante in der Mitte des Displays.
Das kann man versuchen zu ignorieren, so richtig will das aber nicht immer gelingen. In vielen Alltagssituationen stört die Falte nicht oder sie fällt nicht auf, gelegentlich gibt es aber Momente, in denen die Kante dann doch – etwa durch leichte Verzerrungen beim Scrollen über Texte oder Lichtreflexe – stört.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Das Cover-Display
Der heimliche Star des Galaxy Z Flip 3 ist das Cover-Display. Das 1,9 Zoll große AMOLED-Display wirkt auf den ersten Blick erstmal wie eine Spielerei, bietet aber einige nützliche Funktionen. Neben den offensichtlichen Features wie etwa der Anzeige von Uhrzeit, Benachrichtigungen oder dem Akkustand, kann von diesem Display aus auch die aktuell abgespielte Musik gesteuert werden.
Für einige Aktionen muss man also nicht unbedingt das Smartphone aufklappen.
Wiederum eine Spielerei: Das Display kann auch als Vorschaumonitor für die Kamera daneben genutzt werden. Das ist dann hilfreich, wenn man mit der Rückkamera ein Selfie schießen möchte. Aber wann will man das schon.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Kameras
Auf der Rückseite befinden sich zwei Kameras mit einer Auflösung von jeweils 12 Megapixeln. Wer in diesem Preissegment eine Tele-Linse vermutet, wird enttäuscht. Verbaut wurde eine Dual-Kamera mit Weitwinkel-Hauptkamera und Ultra-Weitwinkel-Sensor.
Die Fotos sind an sich ok, die Software neigt allerdings dazu, Kontraste und Farben unnötig zu verstärken. Der Rasen ist grüner, der Himmel blauer, die Rosen röter. Das muss man mögen.
Der Nachtmodus, der mit einer Belichtungszeit von fünf Sekunden daherkommt, schärft die Motive um einiges nach, kann allerdings in der Summe überzeugen.
Durch die fehlende Tele-Linse sollte man auch die Zoom-Fähigkeiten nur in homöopathischen Dosen einsetzen. Bereits ab einem zweifach Zoom können vor allem Gesichter deutlich an Details verlieren, bei Fotos von Architektur ist diese Zoomstufe noch nutzbar. Darüber hinaus sollte man allerdings nicht gehen.
Selfies werden mit der 10-Megapixel-Weitwinkel-Frontkamera im Punch-Hole geschossen. Die Bilder sind ok, wirken aber – gerade im direkten Vergleich zur Nachbearbeitung der anderen Fotos – blass und wenig lebendig.
Videos können mit einer Auflösung von bis zu 4K mit 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet werden. Will man die bestmögliche Bildstabilisierung nutzen, setzt das Smartphone die Aufnahme automatisch auf 1080p mit 30 fps herab.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Software
Wie man es von Samsung gewohnt ist, setzt auch das Flip 3 auf Android mit der Samsung-eigenen Benutzeroberfläche One UI, hier in der Version 3.1.1. Wer also bereits andere Samsung-Smartphones in der Hand hatte, wird sich sofort bei der Aufmachung und Auswahl der Apps zurechtfinden.
Dennoch gibt es eine Besonderheit, die das Flip mit sich bringt: Der „Flex Panel“-Modus.
Klappt man das Galaxy Z Flip 3 nur teilweise auf, ändert sich das Layout einiger Apps.
Etwa in der Kamera-App: Das Vorschaubild befindet sich nun in der oberen Displayhälfte, während man unten alle Kameraeinstellungen vorfindet. Sogar die YouTube-App wurde darauf angepasst. Sie zeigt in der oberen Displayhälfte das Video an, während man sich im unteren Bildteil durch die Kommentare oder Empfehlungen scrollen kann.
„Flex Panel“ ist äußerst praktisch, wird allerdings noch von zu wenigen Apps unterstützt.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Die Akkulaufzeit
Das Flip 3 kann mit 15 Watt halbwegs schnell geladen werden. Etwa anderthalb bis zwei Stunden dauert ein komplettes Nachladen von 0 auf 100. Nach einem Tag ist der mit 3.300 mAh knapp bemessene Akku aber auch ordentlich entladen, vor allem wenn man sich dazu entschließt, auch noch das Always-On-Display zu nutzen.
Um das tägliche Nachladen wird man also nicht herum kommen, einen Arbeitstag meistert das Flip 3 aber auch mit einigen Video-Calls.
Gut zu wissen: Ein Netzteil liegt dem Lieferumfang nicht bei.
Samsung Galaxy Z Flip 3: Mein persönliches Fazit
Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob ich das Flip 3 guten Gewissens empfehlen kann.
Dem einzigartigen Design und der wertigen Haptik stehen eine durchschnittliche Kamera, kurze Akkulaufzeit sowie der dafür mit einem UVP von 1.049 Euro noch immer recht happige Preis entgegen. Hätte man genau diese beiden Probleme angegangen, wäre das Flip 3 deutlich einfacher zu empfehlen.
Für alle, die sich wünschen, dass ihr Smartphone auch ein stylishes Accessoire ist, lohnt sich der Blick auf das Flip 3 auf jeden Fall. Alle anderen warten lieber noch eine Gerätegeneration ab, oder zumindest bis sich der Preis in den nächsten Monaten reduziert hat.
Samsung Galaxy Z Flip 3 im Test: Wertung
Kategorie | Wertung (max. 10) |
Verarbeitung, Haptik und Design | 9 |
Display | 9 |
Kameras | 7 |
Software | 8 |
Performance | 9 |
Telefonie und Audio | 8 |
Speicher | 8 |
Akku und Alltag | 6 |
Gesamt | 8,0 |