Zwischen Facebook und WhatsApp ist ein riesiger Streit ausgebrochen. Die Konsequenzen: Der erste Gründer des beliebten Messengers verließ das Unternehmen bereits letztes Jahr. Jetzt nimmt auch der zweite Gründer den Hut. Warum der Streit alarmierende Folgen haben könnte.

WhatsApp Gründer verlässt Unternehmen: Was sich jetzt ändern könnte

Die beiden WhatsApp Gründer Jan Koum und Brian Acton gelten als große Datenschutz-Verfechter. Vor allem Koum haben wir unter anderem die Verschlüsselung im Messenger zu verdanken. Facebook kann somit bis heute nicht mitlesen, was wir unseren Freunden schicken. Jetzt gibt er seinen Chefposten ab und was Facebook vom Datenschutz hält, wissen wir alle – nicht erst seit den jüngsten Skandalen.

Im Streit zwischen Facebook und WhatsApp geht es laut dem Wall Street Journal um die Verschlüsselung und ob auf dem Messenger Werbung eingeführt wird. Die Gründer waren immer dagegen. Um Werbung aber zielgerichtet für die Nutzer einblenden zu können, müsste Facebook den Inhalt der Nachrichten analysieren. Mit der jetzigen Verschlüsselung ist das nicht möglich. Doch nach dem Abgang der Gründer könnte sich das ändern, denn beim eigenen Facebook-Messenger gilt die strikte Verschlüsselung nicht. Genaue Angaben darüber, welche Änderungen Facebook bei WhatsApp planen könnte, gibt das Unternehmen bisher aber noch nicht.

Wie man gesendete Nachrichten bei WhatsApp wieder löschen kann, zeigen wir in unserem Video.

WhatsApp-Tipp: Nachrichten löschen, auch beim Empfänger – so geht's Abonniere uns
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WhatsApp: Keine Verschlüsselung und Werbung?

WhatsApp-Gründer Koum meldet sich in einem Facebook-Post zu Wort: „Es ist Zeit für mich, weiterzuziehen. Ich gehe zu einer Zeit, in der die Leute WhatsApp auf mehr Arten benutzen, als ich mir vorstellen konnte. Das Team ist stärker denn je und wird auch weiterhin erstaunliche Dinge tun. Und ich werde WhatsApp immer noch anfeuern - nur von außen. Danke an alle, die diese Reise möglich gemacht haben.“

Neben den Gründern wollen bald auch weitere WhatsApp-Mitarbeiter kündigen, wenn sie im November, vier Jahre nach dem Verkauf von WhatsApp an Facebook, ihre Aktienoptionen verkaufen können. Nach dem Weggang der Gründer wird es für WhatsApp mehr als schwierig unabhängig zu bleiben. WhatsApp ohne Verschlüsselung und mit Werbung – das könnte bald Realität werden. Der Weg dazu ist frei.

Beim Verkauf an Facebook versicherten die Gründer noch, dass sich für die Nutzer nichts ändern und WhatsApp auch weithin unabhängig arbeiten werde. Bei der aktuellen Entwicklung scheint dieses Versprechen fraglich.

Quelle: Washington Post, Golem, Facebook