Beim papierlosen Rezept häufen sich die Probleme: Die aktuelle Testphase zur E-Medikation soll alles andere als erfolgreich verlaufen, heißt es. Nur wenige E-Rezepte wurden bislang erfolgreich ausgestellt. Die bundesweite Einführung im Januar 2022 ist nun wohl vom Tisch.
Originalartikel:
E-Rezept: Pilotphase verläuft schleppend
Mit einem auf Papier ausgedruckten Rezept zur Apotheke gehen zu müssen, soll bald der Vergangenheit angehören. Stattdessen kommt das E-Rezept mit einem QR-Code auf dem Smartphone zum Einsatz, so zumindest der Plan. Wie sich nun herausstellt, verläuft die Testphase schleppender als erwartet.
Jetzt warnt die Kassenärztliche Bundesvereinigung, dass ein Regelbetrieb noch in weiter Ferne liegt. Bis zu einer bundesweiten Einführung des neuen Systems sollten in Pilotprojekten eigentlich mindestens 1.000 E-Rezepte ausgestellt werden. Aktuell sind aber lediglich 42 „ausgestellt und erfolgreich abgerechnet“ worden, heißt es (Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung). Der laufende Test in Berlin-Brandenburg sei „nicht aussagekräftig“.
Nun sei es zweifelhaft, ob die für die E-Rezepte benötigten Anwendungen uneingeschränkt funktionieren. Kritisiert wird unter anderem, dass während der laufenden Testphase kein einziges Krankenhaus involviert sei. Auch die Anzahl der teilnehmenden Ärzte und Apotheken sei überschaubar.
Bis zum 3. Januar 2022 sollen alle Vertragsärzte elektronische Rezepte für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen ausstellen können. Die verantwortliche Projektgesellschaft hinter dem E-Rezept sieht die Schuld für den schleppenden Verlauf bei den Krankenkassen und Software-Anbietern.
So soll das E-Rezept funktionieren:
E-Rezept-App: Rezepte empfangen und vorzeigen
Für die elektronischen Rezepte steht bereits eine passende App bereit, die allerdings noch nicht überall heruntergeladen und genutzt werden kann. Über „E-Rezepte“ lassen sich Rezepte vom Arzt empfangen und an eine Apotheke schicken. Das Medikament wird dann bei der Apotheke abgeholt beziehungsweise eine Lieferung angefragt. Alternativ kann der QR-Code auch in der Apotheke vorgelegt werden.