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CoD: Vanguards Gameplay-Trailer macht mir Angst – obwohl er gut aussieht

© Activision

Beim Eröffnungs-Stream der gamescom 2021 gab es zum ersten Mal eine längere Gameplay-Passage aus Call of Duty: Vanguard zu sehen. Obwohl mich Action und Atmosphäre überzeugen konnten, machen mir ein paar der gezeigten Gameplay-Features doch ein wenig Sorgen.

 
Call of Duty: Warzone
Facts 
Call of Duty: Warzone

Ein Kommentar von Daniel Hartmann:

Call of Duty glänzte schon immer mit einer Singleplayer-Kampagne für Fans von zugleich atmosphärischen wie actionreichen Kampfeinsätzen, verwoben mit einer Geschichte, die gelegentlich sogar zu überraschen wusste. Das neue Call of Duty: Vanguard soll da keine Ausnahme machen und erzählt, wie gewohnt sehr frei und nicht historisch-akkurat, die Entstehung der ersten Spezialkommandos im Zweiten Weltkrieg.

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Im neuesten Trailer ist ein Teil der Singleplayer-Kampagne zu sehen. Wir begleiten eine Protagonistin des Spiels, Polina Petrova, durch einen Angriff der Nazis auf Stalingrad. Damit ihr nachvollziehen könnt, warum ich mir trotz des echt guten Trailers ein paar Sorgen mache, schaut ihn am besten selbst an:

Call of Duty: Vanguard - Stalingrad Demo Play-through
Call of Duty: Vanguard - Stalingrad Demo Play-through

Trailer macht Lust auf Vanguards Singleplayer

Fangen wir aber mit etwas Positivem an. Die Atmosphäre des Trailers hat mich durchaus gepackt. Die Lichtstimmung ist düster und bedrohlich und der vom Feuer orange beleuchtete Himmel und die vielen Rauchschwaden funktionieren einfach, um ein immersives Erlebnis zu schaffen. Kleine Randnotiz: Der Himmel über Stalingrad basiert auf Aufnahmen des Himmels über Kalifornien im September 2020, die Lighting Artist Cecil Powell während der verheerenden Waldbrände dort machte.

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Der hohe Detailgrad der Umgebung überzeugt mich ebenfalls, ich habe drei Mal zurückgespult, um mir diesen gigantischen Blumenkohl anzugucken. Viele Animationen sehen ebenfalls wirklich gut aus, gerade das Nachladen der Waffen ist echt gelungen. Allerdings sehen die Kletteranimationen etwas merkwürdig aus. Dafür trumpft die gesamte Soundkulisse wiederum auf. Sowohl der mal dezente, mal sehr treibende Soundtrack tragen gut zur Stimmung bei und auch die Soundeffekte wie die heranstützenden Kampfflugzeuge treffen genau ins Schwarze.

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Selbst Polina Petrova, die in diesem Abschnitt kaum Text hat, trägt mit ihren panischen Schreien, als sie versucht, durch ein brennendes Haus zu kommen oder ihren gedämpften Atemgeräuschen, als sie sich an den Nazis vorbeischleicht, sehr gut zur Stimmung bei. In der englischen Version wird Polina Petrova von Laura Bailey gesprochen. Sie ist unter anderem für ihre Rollen als Abby in The Last of Us Part 2 oder als Jaina Proudmoore in World of Warcraft bekannt.

Sorgen um den Multiplayer

Im Trailer waren zwei Gameplay-Features zu sehen. Das eine kennen wir bereits aus Call of Duty, das andere nur aus anderen Spielen. Starten wir mit dem Auflegen der Waffe an Kanten und Ecken. Eingeführt wurde das „Mounten“ mit Modern Warfare (2019) und ist auch ein fester Bestandteil von Warzone. Wenn ihr die Waffe beispielsweise auf einem Fensterrahmen auflegt, könnt ihr euch beim Schießen zwar nicht mehr bewegen, die Präzision wird aber dadurch erhöht. Das zweite Feature kennt ihr eher aus Deckungs-Shootern. „Blind Fire“ erlaubt es euch aus einer geschützten Deckung auf Gegner zu feuern, genau zielen könnt ihr dabei natürlich nicht.

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Ich hatte schon in der Vergangenheit so meinen Zwist mit dem Auflegen der Waffen und auch das blinde Feuern aus der Deckung verstärkt das Problem, das ich sehe, nur noch mehr. Call of Duty war für mich schon immer ein schneller Shooter bei dem sich Spieler aktiv auf der Map bewegen, diese beiden Features machen das Spiel aber passiver und meiner Meinung dadurch auch langweiliger. Beide Features fördern einen stationären Spielstil und das widerspricht für mich dem Grundkonzept von Call of Duty.

Ich möchte wenigstens eine Chance haben, den Spieler oder die Spielerin mit der Shotgun zu erwischen, wenn ich durch einen engen Gang laufe. Die habe ich aber nicht, wenn er oder sie einfach nur drei Mal in den Gang ballern muss und ich nichts als den Lauf sehe. Ich weiß, dass es realistisch ist, wenn sich ein Soldat oder eine Soldatin so verhalten würde und für die Kampagne bin ich auch völlig einverstanden damit, weil es zur Immersion beiträgt.

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Im Multiplayer haben wir aber Waffen mit Anime-Figuren drauf und pinken Tracern, also ist das Thema Realismus vom Tisch. Ich will im Multiplayer schnelle und aktive Gunfights und niemanden, der mich mit einer Uzi auf 40 Meter auseinandernimmt und das nicht, weil sein Aim einfach so gut ist, sondern weil er die Knarre auf dem Geländer anlegt. Wie auch immer das mit einer Uzi gehen soll – Realismus, ihr erinnert euch.

Ich bleibe optimistisch

Man soll ja bekanntlich nicht den Tag vor dem Abend loben (oder in diesem Fall: verdammen), also schauen wir uns erst mal an, was Sledgehammer Games am 7. September bei der Vorstellung des Multiplayer zu sagen hat. Vielleicht trifft man beim blinden Feuern auch kaum ein Scheunentor auf 5 Meter oder es ist gar kein Feature im Multiplayer. Mit dem „Mounten“ bin ich auch in Modern Warfare zurechtgekommen, dank ein bisschen Movement und Kenntnisse über die Sightlines einer Map hatte ich immer eine Chance. Es geht mir auch gar nicht darum, eher passive Spielstile zu verteufeln, solang es ausgeglichen bleibt und ich damit konkurrieren kann. Ich mache mir nur ein wenig Sorgen, dass sich Call of Duty in eine Richtung entwickelt, die sich zu stark von dem entfernt, was ich an der Reihe mag.

Bis zum geplanten Release am 5. November 2021 ist ja noch ein wenig Zeit und vor allem stehen noch zwei Beta-Wochenenden an. Ihr und ich - wir haben also die Möglichkeit, problemlos zu testen, ob Call of Duty: Vanguard auch unser nächstes Call of Duty wird.

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