Huawei in Not: Der bittere Preis fürs Überleben

Die Lage für Huawei ist dramatisch: Der Handy-Hersteller ist immer mehr abgeschnitten und kann nicht auf notwendige Hard- oder Software von ehemaligen Partner zurückgreifen – zumindest bislang. Ausgerechnet ein US-Unternehmen könnte jetzt aushelfen. Der Preis dafür ist aber hoch.
Die US-Sanktionen haben Huawei ins Mark getroffen und stellen die Zukunft als Handy-Hersteller infrage. Nachdem zunächst nur die Google-Lizenz wegfiel, stehen die Chinesen jetzt vor dem Scherbenhaufen ihres Mobilfunkgeschäfts, da auch wichtige Zulieferer die Zusammenarbeit einstellen mussten. Zumindest beim Thema Prozessoren gibt es jetzt aber einen Lichtblick.
Neue Prozessoren für Huawei – aber nicht für Honor
Medienberichten aus China zufolge soll nämlich Qualcomm eine Lizenz erhalten haben, um Huawei mit Chips zu beliefern. Das berichtet GSMarena unter Berufung auf 36kr. Damit könnte die Durststrecke für Huawei ein Ende haben, denn der kalifornische Chip-Hersteller hätte ausreichend Ressourcen, um den Bedarf von Huawei zu decken. Allerdings sollen die Kapazitäten von Qualcomm nur ausreichen, um Huawei-Smartphones mit Qualcomm-Prozessoren auszustatten. Handys der Tochtermarke Honor sollen leer ausgehen. Das wäre ein bitterer Preis fürs Überleben. Da passt es zumindest, dass Huawei ohnehin den Verkauf von Honor in Erwägung zieht.
Berichte über eine Zusammenarbeit von Huawei und Qualcomm gab es bereits im September. Beide Seiten könnten am Ende von dieser Kooperation gewinnen. Huawei erhält leistungsfähige Chips in großen Stückzahlen, Qualcomm hingegen einen neuen und zahlungskräftigen Kunden.
Bei diesen Huawei-Handys gibt es keine Bedenken:
Google-Apps sind weiter Fehlanzeige
Um wieder komplett auf dem Mobilfunkmarkt durchstarten zu können, braucht Huawei aber weiter eine Google-Lizenz. Die fehlt noch immer und es ist auch fraglich, ob ein US-Präsident Biden das ändern wird. Zwar arbeitet Huawei mit Harmony OS an einem eigenen Smartphone-Betriebssystem, das im nächsten Jahr starten soll. Doch selbst damit fehlen auf zukünftigen Huawei-Smartphones noch immer beliebte Google-Apps wie YouTube oder Google Maps.